SALON FIGL

Das ist die Homepage der Journalistin Bettina Figl

Schmerz? Oder süßer Schmerz?

(c) Martina Velicky

Die heilige Stadt Rishikesh im Norden Indiens gilt als Welthauptstadt des Yoga. Bericht von einem Selbstversuch, sich in 28 Tagen zur Yogalehrerin ausbilden zu lassen. Ein junger Inder packt mich an der Schulter, presst sein Knie in meinen Rücken und dreht dessen oberen und den unteren Teil in zwei verschiedene Richtungen. Ich komme mir vor wie ein Stück nasse Wäsche, das ausgewunden wird. 15 angehende Yogalehrer harren in der Rumpfdrehung aus. Lehrer Prashanth – strahlend weiße Zähne, Ansatz eines Schnauzers und goldener Ring im Ohr – zählt in melodischem Singsang: „Eiiight, niiine, teeen“; das sind keine Sekunden, sondern Yogi-Atemzüge, also halbe Ewigkeiten. Wir sitzen am Boden, die Beine überkreuz, und während sich meine Gesichtszüge immer mehr verkrampfen, fixiert mich Prashanth mit seinem breiten Eddie-Murphie-Lächeln und fragt: „Schmerz? Oder süßer Schmerz?“

Diese Reportage ist am 25.4.2015 im „Extra“ in der „Wiener Zeitung“ erschienen.

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Uni-Rat ist teuer

Die Universitätsräte sind ins mediale Blickfeld geraten: An der Wiener Medizinuniversität, wo in Kürze der Posten des Rektors neu besetzt wird, sprach der Uniratsvorsitzende im Vorfeld der Hearings von politischer Intervention bei einem der Kandidaten. An der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst lieferten sich Senat und Unirat nach der Rektoratswahl einen öffentlichen Machtkampf. Und ob alle Uniräte über die erforderlichen Qualifikationen verfügen, ist ohnehin seit längerer Zeit ein umstrittenes Thema. Für die Grünen war das vergangene Woche der Anlass dafür, die Entmachtung der Uniräte zu fordern: „Die Uniräte arbeiten nicht seriös genug, der politische Einfluss ist zu groß, vor allem in den Bundesländern“, sagt die grüne Wissenschaftssprecherin Sigrid Maurer. Wie groß ist der Einfluss der Politik? Können und sollen die Uniräte entmachtet werden? Antworten auf Fragen zu den Uniräten.

Dieser Artikel ist am 23.4.2015 in der „Wiener Zeitung“ erschienen.

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Grünes Licht für Drittmittel-Projekte

Mitterlehner bestätigt Forschungsaufträge seitens des Pentagons, sieht aber keinen Bedarf für neue Transparenzregeln. „Wenn wir Informationen wollen, bekommen wir sie“: Mit diesen Worten hat das Wissenschaftsministerium unter Reinhold Mitterlehner im Juli 2014 auf die die Anfrage der „Wiener Zeitung“ bezüglich vom US-Militär finanzierter Drittmittelprojekte reagiert (Link zum damaligen Artikel). Als wolle er nun den Beweis dafür erbringen, hat Mitterlehner am Donnerstag einen 18-seitigen Bericht zu den österreichischen Hochschulen und ihrem Umgang mit militärischen Geldgebern vorgelegt. Damit hat er die parlamentarische Anfrage der Grünen von Dezember 2014 beantwortet.

Laut dem Bericht haben die Uni Wien und Innsbruck, die Medizinische Universität Innsbruck, die Universität für Bodenkultur (Boku), die Technische Universität Wien, die Montanuni Leoben sowie die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) Projektaufträge vom Pentagon beziehungsweise in dessen Umfeld angesiedelten Institutionen erhalten. Das Spektrum der Projekte umfasst Medizin, Quantenphysik, Materialforschung und Nanotechnologie.
Dieser Artikel ist am 19.2.2015 in der „Wiener Zeitung“ erschienen.

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