SALON FIGL

Das ist die Homepage der Journalistin Bettina Figl

Kein Heilmittel gegen Politikverdruss

(c) David Außerhofer

Demokratieforscher Wolfgang Merkel (c) David Außerhofer

Hoffnungen auf mehr Demokratie durch das Internet haben sich nur zum Teil erfüllt – Parteien bleiben Reformen nicht erspart.

Keine Frage: Das Internet hat den Zugang zu Informationen erleichtert. Doch das führt nicht automatisch zu größerer politischer Kompetenz oder stärkerer Partizipation. Das zeigt eine aktuelle Studie der Otto Brenner Stifung. „Das Internet bringt keine Wähler zurück“, lautet das ernüchternde Fazit von Studienautor und Demokratieforscher Wolfgang Merkel. Er hat untersucht, inwiefern Referenden, digitale Demokratie und deliberative Verfahren die repräsentative Demokratie stärken kann.

Dieses Interview ist am 12.6.2015 in der „Wiener Zeitung“ erschienen.

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Rote Papiertiger

150611_1738_948_0960_184733Nach rot-blauem Tabubruch: Sozialdemokraten liebäugeln mit der Gründung einer Linkspartei. Jetzt, nachdem die SPÖ Burgenland eine Koalition mit der FPÖ eingegangen ist, wäre der richtige Zeitpunkt, um eine neue linke Partei zu gründen. So die Meinung vieler Linken. „Organisiert euch“, lautet etwa der Appell des Politologen Thomas Schmidinger an frustrierte Sozialdemokraten. Auf dem Politik-Blog „Mosaik“, auf dem rote Gewerkschafter, Intellektuelle und Grüne aktiv sind, schreibt er in einem offenen Brief: „Sorgt dafür, dass die SPÖ-Burgenland und die vielen anderen FPÖ-affinen Teile eurer Partei ausgeschlossen werden (…) wenn euch das nicht gelingt, was ich leider befürchte, dann verlasst gemeinsam als Fraktion das sinkende Schiff und gründet eine neue sozialdemokratische Partei.“

Diesen Artikel habe ich gemeinsam mit Jan Michael Marchart verfasst. Er ist am 12.6.2015 in der „Wiener Zeitung“ erschienen.

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Der Gender-Effekt

Die Überraschung ist groß: Nicht nur in Mathematik, auch in Englisch bekamen Mädchen bei Zentralmatura öfter Fünfer. 90 Prozent der Maturanten konnten aufatmen: Sie haben trotz aller Startschwierigkeiten die standardisierte Reifeprüfung bestanden. Insgesamt schnitten Burschen etwas besser ab – und das nicht nur in Mathematik. Zur Verwunderung aller Beteiligten sind mehr Mädchen als Burschen in Englisch durchgefallen: „Das ist gegenläufig aller Trends, dass Mädchen in Sprachen besser abschneiden“, so die frühere AHS-Direktorin Heidi Schrodt. „Dass der Abstand zwischen Mädchen und Burschen bei standardisierten Mathematiktests größer ausfällt, ist bekannt. Aber ich bin erstaunt, dass das auch Englisch betrifft“, sagt auch Stefan Hopman vom Institut für Bildungswissenschaft an der Universität Wien. Woran das liegt, kann derzeit nur gemutmaßt werden. Insgesamt sind im Problemfach Mathematik 10,5 Prozent der Schüler durchgerasselt, in Englisch sechs, in Deutsch drei Prozent. In Oberösterreich gab es anteilsmäßig die wenigsten Fünfer.

Dieser Artikel ist am 27.5.2015 in der „Wiener Zeitung“ erschienen.

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Aufnehmen verboten

Urheberrecht großes Thema an Unis: WU Wien erlaubt Video- und Tonaufzeichnungen nur in „gut begründeten Einzelfällen“. Druckstellen an den Fingern vom vielen Mitschreiben? Die neue Studentengeneration hat eher Probleme mit dem oft gebeugten Nacken und den vom vielen Tippen geschundenen Sehnenscheiden. Im Zeitalter der Digitalisierung ändern sich aber nicht nur die Krankheitsbilder. Video- und Audioaufnahmen in Hörsälen sind keine Seltenheit, für viele gehört die Mitschrift der Vergangenheit an – irgendwer wird‘s schon online stellen. Die Wirtschaftsuniversität (WU) Wien will dem Trend nun Einhalt gebieten, indem sie die digitalen Aufzeichnungen untersagt.

Dieser Artikel ist am 4.6.2015 in der „Wiener Zeitung“ erschienen.

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