SALON FIGL

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Tag: Politik

Fake-Bettel-Inserat im „Augustin“

Tag der Bettelei: Gefälschte Anzeige mit Corporate Design der Stadt Wien.

Ein Inserat mit dem Slogan „Geben macht glücklich“ in der aktuellen Ausgabe der Obdachlosenzeitung „Augustin“ macht von sich reden: In diesem wird dazu aufgerufen, Bettelei zu unterstützen – und diese Werbeeinschaltung ist mit dem Schriftzug der Stadt Wien versehen.

Dieser Artikel ist am 20.09.2012 in der Wiener Zeitung erschienen.

Zum Original-Artikel & Zur „Auflösung“

 

Zurück zum Heimatabend

150 Jahre Alpenverein

Die rot-weiß-rote Markierung führt zum Ziel: In diesem Fall zur Pühringerhütte im Toten Gebirge in Oberösterreich.

Junge Männer ballerten mit ihren Waffen herum, geschlafen wurde in den überfüllten Hütten auf Bänken und unter den Tischen. Und der Spruch „auf der Alm, da gibt’s koa Sünd’“ dürfte auch keine Mär sein, wenngleich der in den Aufzeichnungen vermerkte „Alpinismus Sexualis“ lediglich Rückschlüsse auf die praktizierte Freikörperkultur zulässt. Doch die Geschichte des 1862 gegründeten Österreichischen Alpenvereins (OeAV) hat keineswegs nur amüsante Anekdoten vorzuweisen: Bei der Verhetzung von Juden hatte er eine Vorreiterrolle inne.

Dieser Artikel ist am 28.8.2012 in der Wiener Zeitung erschienen.

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Freunderlwirtschaft per Inserat

Aus aktuellem Anlass: Das NDR-Medienmagazin ZAPP berichtete am 02.11.2011 über die Inseratenaffäre. Parteien kaufen Anzeigen und Inhalte bei wohlgesinnten Verlegern – Bundeskanzler Faymann steht unter Verdacht.

http://www.youtube.com/watch?v=ub9K5WUQ9HI

 

Von den 68ern blieb nicht viel

StŸützlehrerin Hermine Wittmann

StŸützlehrerin Hermine Wittmann (c) Slanislav Jenis

50 Sonderpädagogen arbeiten in Wien als Stützlehrer – fraglich, wie lange noch. Auch 30 Jahre nach ihrer Einführung bleiben die Stützlehrer kritisch: „Verkrustetes Schulsystem ist lebensabtötend“

Wien. Man könnte meinen, ihnen wäre zum Feiern zumute, doch 30 Jahre nach ihrer Gründung geben sie sich enttäuscht, wütend und desillusioniert. In den 80ern sind die Stützlehrer – ihres Zeichens Kinder der 68er-Bewegung – angetreten, um das Schulsystem zu verändern: Lernschwache Schüler sollten nicht mehr in Sonderschulen abgeschoben, die Klassenräume offener werden.

Dieser Artikel ist am 08.06.2012 in der „Wiener Zeitung“ erschienen

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Es fehlt der Kindergarten-Coup

Veronika im Kindergarten Gatterhölzl in Wien

Kein Kollektivvertrag, Bezahlung unter Mindestlohn, keine universitäre Ausbildung und Kompetenzdschungel – und die Länder stellen sich bei bundesweiter Reform der Elementarpädagogik quer.

Wien. Wie es um die Anerkennung eines Berufes bestellt ist, ist schnell ermittelt. Gibt man etwa an, Journalist zu sein, zeigt sich das Gegenüber meist interessiert, fragt nach. Kindergartenpädagogen werden hingegen oft mit einem „Mei, lieb“ belächelt. Fehlende Wertschätzung plus teils miserable Arbeitsbedingungen ergeben fehlende Pädagogen – in Wien etwa 200, also springen oft Assistentinnen ohne Ausbildung ein.

Dieser Artikel ist am 25.05.2012 in der „Wiener Zeitung“ erschienen.

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Der steinige Weg zur Professur

Hochschultagung in Wien beschäftigt sich mit wissenschaftlichem Nachwuchs.

Wien. Verträge auf Zeit, sinkende Zahl an Stellen: Die prekäre Situation des akademischen Nachwuchses führt dazu, dass maximal 20 Prozent der Wissenschaft erhalten bleiben. Das wurde bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung (GfHf) thematisiert, die dieser Tage in Wien stattfand.

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 11.05.2012

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Traurig, verrückt, zum Schießen

TU-Protest: Vorlesung auf der Straße

TU-Protest: Vorlesung auf der Straße

Ungewöhnlicher Protest: Die größte technische Uni des Landes verlegt Vorlesung auf die Straße, um auf Finanznot hinzuweisen

Wien.Weißer Rauch säumt den Asphalt, rosa Schaum spritzt in die Luft: Wenn es sein muss, wissen Techniker ihr Fach durchaus in Szene zu setzen.

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 10.05.2012

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6 Minderheiten, 7 Sprachen und eine Urangst

Zweisprachige Volksschule Eberndorf (c) Gert Eggenberger

Zweisprachige Volksschule Eberndorf (c) Gert Eggenberger

Knapp 10.000 Schüler in Kärnten und dem Burgenland werden auch auf Ungarisch, Kroatisch oder Slowenisch. Anmeldungen steigen – auch von deutschsprachigen Familien

Klagenfurt/Celovec/Eisen stadt/Kismarton/Željezno. Raphael reißt seine Arme in die Luft, schüttelt sie und singt auf Slowenisch: „Dobro juto, dobro juto!“ Der blonde Bub ist einer von rund 100 Volksschülern, die sich in der Aula der Volksschule Eberndorf/Dobrla vas in Südkärnten im Kreis versammelt haben, um – wie jeden Tag zu Schulbeginn – ein Morgenlied zu singen.

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 28.02.2012

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Der Handel mit heiligen Kühen

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 11.02.2012

Die Millionärstochter darf weiterhin gratis studieren, und auch ihr Erbe muss sie nach wie vor nicht versteuern – Sparpaket hin oder her. Denn beim Schnüren des Paketes wurden die jeweils heiligen Kühe der Großparteien Studiengebühren (SPÖ), Vermögens- und Erbschaftssteuer (ÖVP) ausgespart. So weit, so vorhersehbar. Darüber, dass am Pensionsalter von Frauen nicht gerüttelt wurde, darf man sich allerdings wundern. Weiterlesen…

Schwimmen statt Planschen

Vereine, Schulen und Hobbyschwimmer müssen weiterhin auf städtische Bäder ausweichen. Nach Stadthallenbad-Misere kommen jetzt mehr Sportschwimmer-Bahnen.

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 28.01.2012

Wien. Das einzige 50-Meter-Hallenbecken der Stadt liegt seit über eineinhalb Jahren im Trockenen. Und das wird es wohl aufgrund von Baumängeln bei der Renovierung des Stadthallenbades bis auf Weiteres auch bleiben. Während die Profi-Schwimmer in das Provisorium des überdachten Stadionbads ausweichen, trainieren Österreichs Springer auf ein- bis drei Meter hohen Türmen in den öffentlichen Bädern. Weiterlesen…

Ein Semester voller Baustellen

Studiengebühren, Hochschulplan und Bildungsmilliarde: Keine Lösungen zu Semesterbeginn. Und im neuen Studienjahr droht dem Bachelorstudium Internationale das Aus

Wien. Am 1. Oktober startet das Wintersemester, und auf den ersten Blick ist alles wie immer: Studiengebühren werden nicht diskutiert, sondern die entsprechenden parteipolitischen Positionen einzementiert.

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 30.09.2011

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Mit Ratten rechnen statt kuscheln

(c) Bettin Figl

Österreichweit gehen fünf Prozent der Väter in Karenz, in Schweden sind es 85 Prozent. Früher Eintritt in den Kindergarten ist in dem skandinavischen Land Usus.

Ein Besuch in einem bunten Vorzeige-Kindergarten in der Stockholmer Innenstadt

 

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 23.09.2011

Stockholm/Wien. „Auch Michael Spindelegger war schon hier!“ Mit diesen Worten öffnet Yvonne Hall die Tür des Kindergartens Täppan. Sein Besuch war kurz, doch das Verweilen hätte sich ausgezahlt, wie der Rundgang mit Yvonne Hall – blond, sportlich, so etwas wie die Managerin hier – zeigt: eine bunte Welt voller Lavalampen, Piratenfahnen und Plüsch.

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„Man darf Angriffe nicht persönlich nehmen“

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 01.09.2011

Top-Managerin Marianne Heiß über Disziplin bei der Karriereplanung, warum sie gegen Frauenquoten ist und Kinder kein Hindernis am Weg nach oben sind.

Bettina Figl: Zwei Prozent der Vorstände sind Frauen. Was machen wir falsch?

Marianne Heiß: Frauen trauen sich einen Job nicht zu, obwohl sie 95 Prozent der Qualifikationen mitbringen. Männer nehmen den Job an, auch wenn sie nur 50 Prozent der Anforderungen entsprechen. Frauen müssen sich mehr zutrauen und besser vernetzen. Weiterlesen…

Am heiligen Gral wird heftig gerüttelt

Studiengebühren reloaded – eine Analyse in der „Wiener Zeitung“ vom 23.07.2011

Physik bleibt gratis, für Psychologie muss man zahlen: Die Höhe von Studiengebühren soll sich nach der Nachfrage an Absolventen eines Studienfaches richten. So die Idee von Vizekanzler Michael Spindelegger. Weiterlesen…

„Griechen sind nicht faul“

erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 10.06.2011

Bei meiner Reise nach Griechenland traf ich Yiannis Boutaris, den Bürgermeister Griechenlands zweitgrößter Stadt Thessaloniki, zum Interview. Mit ihm habe ich über bevorstehende Privatisierungen gesprochen, er sprach von „fehlenden EU-Plänen“ und warum er als beleidigend empfindet, was deutschen Medien über die Griechen schreiben.

Thessalonikis Bürgermeister Boutaris

(c) Bettina Figl

Unterstützen Sie die Demos?

Yiannis Boutaris: Ja. Wir müssen nicht nur die Krise überstehen, sondern den Staat neu organisieren. Bei uns glaubt man, der Staat übernimmt alles. Das stimmt nicht.

 

Warum sind Sie als linker Politiker für Privatisierungen?

Natürlich werden wir den Hafen nicht jemandem verkaufen, der etwas anderes daraus macht.  Weiterlesen…