„Das Kindeswohl geht vor“
In drei Fällen sollen Kinder, die in Österreich geboren wurden, mit ihrer Familie in die Ukraine abgeschoben werden.
Dieser Artikel ist am 6.2.2020 in der „Wiener Zeitung“ erschienen und hier nachzulesen.
In drei Fällen sollen Kinder, die in Österreich geboren wurden, mit ihrer Familie in die Ukraine abgeschoben werden.
Dieser Artikel ist am 6.2.2020 in der „Wiener Zeitung“ erschienen und hier nachzulesen.
In Wien haben Schüler gegen die Abschiebung eines 7-Jährigen protestiert.
Dienstagnachmittag, vor dem Bundeskanzleramt: „Timi muss bleiben“ skandieren an die hundert Schülerinnen und Schüler lautstark. Arnold Schwarzenegger, der Bundeskanzler Sebastian Kurz zum Thema Klimawandel einen Besuch abgestattet hat und gerade im schwarzen Van den Ballhausplatz verlässt, winkt den jungen Demonstranten zu. Und so mancher Passant fragt verwundert: „Wer ist Timi?“
Tatsächlich ist es nicht einfach, den Bub, der Ende dieser Woche das Land verlassen soll, in der Kinderschar ausfindig zu machen. Am ehesten erkennt man ihn an seiner roten Strickhaube – und an seinem nachdenklichen Blick.
Sobald Timi am Freitag sein Semesterzeugnis erhält, beginnt die Ungewissheit. Wird die Fremdenpolizei ihn abholen? Wird er mit seiner Familie in Schubhaft* kommen? Muss er fortan in der Ukraine leben, einem Land, in dem er noch nie war und dessen Sprache er nicht spricht? Oder darf er nach den Ferien wieder in seine Klasse zurückkehren?
Dieser Artikel ist am 29.1.2020 in der „Wiener Zeitung“ erschienen und in voller Länge hier nachzulesen.