„Achtsamkeit ist ein Tranquilizer“
Meditation ist narzisstisch und geht nicht an die Wurzel des Problems: Theodore Zeldin, Historiker an der Universität Oxford, steht Meditation und Achtsamkeit kritisch gegenüber. Das Interview ist am 10.5.2017 in der „Wiener Zeitung“ erschienen und hier nachzulesen.
Professor Zeldin, Sie sind ein Gegner der Achtsamkeit. Sie sagen, Achtsamkeit halte die Welt vom Denken ab – wie meinen Sie das?
„Theodore Zeldin“: Jeder kann tun und lassen was er will, aber ich kann Ihnen erzählen, warum ich Achtsamkeit nicht befürworte und für kontraproduktiv halte. Achtsamkeit muss regelmäßig praktiziert werden, es ist keine Kur, sondern wie ein Tranquilizer, den man jeden Tag einnehmen muss. Ein Problem an „Mindfulness“-Konzepten ist, dass es das Wissen der Welt nicht vermehrt. Und ohne Wissenszuwachs kann man die Probleme dieser Welt nicht bewältigen. Weiterlesen…