SALON FIGL

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Tag: Politik

Feminismus für alle

2017-03-10-PHOTO-00000562Sie verbrennen BHs, hassen Männer, sind wütend und sexuell frustriert. Diese Klischees schwirren vielen im Kopf herum, wenn sie an Feministinnen denken. Warum eigentlich? Feminismus definiert sich als „akademische und politische Bewegung, die für Gleichberechtigung, Menschenwürde, die Selbstbestimmung von Frauen und gegen Sexismus eintritt“. Klingt nicht sehr radikal.

Dennoch gibt es kaum eine politische Bewegung, die derart stigmatisiert ist. Oft sagen Menschen, sie seien für Gleichberechtigung, nicht aber für Feminismus. Um ein Problem bekämpfen zu können, muss man es jedoch beim Namen nennen. Verfechter der Gerechtigkeit, die vom Feminismus Abstand nehmen, negieren, dass Frauen jahrhundertelang schlechter gestellt waren als Männer – und es nach wie vor sind.

Dieser Text ist Ausschnitt eines größeren Artikels zum Thema Feminismus und am 4.3.2017 im „Extra“, der Literaturbeilage der „Wiener Zeitung“, erschienen. In seiner vollen Längen ist er hier nachzulesen.

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„Spindelegger hat ein satirisches Loch hinterlassen“

(c) Leo Bauer

(c) Leo Bauer

Die Gebrüder Moped nehmen die österreichische Innenpolitik auf’s Korn. Das Interview über Humor und Politik ist am 17.2.2015 in der „Wiener Zeitung“ erschienen.

Sie veranstalten zum ersten Mal den „politischen Aschermittwoch im Kabarett“. Wie kam es dazu?

Franz Stanzl:
In Bayern gibt es neben dem politischen Aschermittwoch den kabarettistischen Aschermittwoch. Auch wir wollen den Tag positiv besetzen, indem wir etwas machen das uns gefällt. Es ist aber keine Gegenveranstaltung zum rechten Aschermittwoch, und auch kein linker Aschermittwoch.

Aber die eingeladenen Politiker stehen schon eher links der Mitte?
Es sind genau zwei Politiker: Sigrid Maurer (Grüne) und Niko Alm (Neos). Wir haben einfach Menschen eingeladen, die uns interessieren, die wir gut finden und keine Kabarettisten sind. Auch bei Politikern haben wir grundsätzlich keine Scheu.

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Krankenkassen prüfen Vertriebe

GPA drängt auf Anstellung der Austräger und droht mit Nachzahlung.
„Es handelt sich um eine offene arbeits- und sozialrechtliche Baustelle“, sagt Karl Proyer, stellvertretender Geschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) zur „Wiener Zeitung“. Die Krankenkassen, insbesondere die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK), würde derzeit „sozialversicherungsrechtliche Prüfungen vornehmen“, so Proyer. Dort will man das nicht bestätigen, sagt aber, bei den Zeitungszustellern werde ohnehin routinemäßig geprüft.

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Kleine Schritte statt großem Wurf

Die neue Lehrerausbildung steht. Auch ein neues Dienstrecht vor den Wahlen ist möglich – zumindest theoretisch. Vier Jahre nach Arbeitsbeginn wurde am Mittwoch die neue Lehrerausbildung beschlossen. Für Bildungsministerin Claudia Schmied ist das ein „großer Schritt“, von einem „Meilenstein in der Bildungspolitik“ sprach Fritz Neugebauer, Vorsitzender der Beamtengewerkschaft. Es hat den Anschein, als wolle die Regierung zumindest einen Teil ihrer bildungspolitischen Altlasten vor den Wahlen loswerden: Die ÖVP hat kürzlich ein eigenes Konzept zum Lehrerdienstrecht ins Spiel gebracht, das als Übergangslösung die unterschiedliche Bezahlung für Lehrer je nach Schultyp vorsieht: Sobald 2019 die ersten Absolventen der neuen Ausbildung an den Schulen unterrichten, sollen alle gleichviel verdienen. Das machte bei der Plenumsdebatte auch Neugebauer deutlich, als er klarstellte, gleichwertige Ausbildung ziehe gleichwertige Besoldung nach sich.

Dieser Artikel ist am 12.6.2013 in der Wiener Zeitung erschienen und im Original hier nachzulesen.

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Aufschrei der Fachhochschulen

Mehr Plätze, mehr Geld, neuer Entwicklungsplan – Wissenschaftsministerium: „FHs können Studienbeiträge einheben.“ Der Sommer rückt näher, und damit läuft der Fachhochschul-Entwicklungsplan aus. Auf ein solches mehrjähriges Planungsdokument können im Hochschulsektor nur die Fachhochschulen (FH) zurückgreifen – aber nicht mehr lange. „Wir wissen nicht, wie es ab 2015 weitergehen soll“, sagt Helmut Holzinger, Präsident der Österreichischen Fachhochschul-Konferenz. Denn einen neuen Studienplan zu erstellen, benötige zwei Jahre Vorlaufzeit. Bei einer Pressekonferenz in der Arbeiterkammer (AK) Wien am Freitag verlangte er, die Zahl der Studienplätze an FHs bis 2020 von derzeit 41.000 auf 60.000 zu erhöhen und den Fördersatz pro Studienplatz, der derzeit im Schnitt 7000 Euro beträgt, auf 7500 Euro anzuheben.

Dieser Artikel ist am 31.5.2013 erschienen und im Original hier nachzulesen.

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Was die ÖH von Emma Goldman lernen kann

(c) de.wikipedia.org

Ein Kommentar zur ÖH-Wahl. Der Ausspruch „das geht sich nicht aus“ ist universell einsetzbar und trifft auch auf die Koalitionsverhandlungen nach der ÖH-Wahl zu. Denn die AG ist wieder Wahlsieger – und wird wohl dennoch nicht mitregieren. Zwar würde sich eine Koalition mit VSStÖ und FLÖ rechnerisch ausgehen, aber nicht auf ideologischer Ebene. Jetzt kann man über die jungen Schwarzen denken, was man will, aber dass die ÖH fest in linker Hand ist, obwohl das Gros der Studierenden die AG wählt, ist demokratiepolitisch bedenklich. Und die Wähler konstant zu ignorieren, trägt sicher nicht zur Steigerung der geringen Wahlbeteiligung bei. Dass mit der AG koaliert wird, ist aber so gut wie ausgeschlossen, zu festgefahren sind die Positionen. Eine Koalition wird sich also nicht ausgehen, aber vielleicht schafft man zumindest, sich bei der Wahl-Reform zu einigen und ein gemeinsames Konzept vorzulegen. Denn dass die gewalttätigste soziale Kraft Ignoranz ist, wusste schon Emma Goldman, und die Anarchistin sollte zumindest Linken ein Begriff sein. Dieser Kommentar ist am 17.5.2013 in der Wiener Zeitung erschienen und hier nachzulesen.

 

Deutsch doch keine Bedingung für Taferlklassler

Wie man Schüler mit Sprachdefiziten fördert, sollen Direktoren entscheiden
Es war nicht gerade die feine Art, wie Bildungsministerin Claudia Schmied und Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz in letzter Zeit einander ihre festgefahrenen Standpunkte zum Thema Sprachförderung medial mitteilten. Am Donnerstag traten sie dann gemeinsam vor die Presse, betonten ihren „Schulterschluss“ und stellten ein lange angekündigtes Modell zur Sprachförderung vor. Der Förderung von Volksschulkindern ohne deutsche Muttersprache soll demnach größerer Stellenwert zukommen. Kurz hatte ursprünglich ja gefordert, Deutsch als Bedingung für den Schuleintritt gesetzlich zu verankern – herausgekommen ist ein Erlass, der die Autonomie der Schulstandorte stärken soll.

Dieser Artikel ist am 23.5.2013 in der Wiener Zeitung erschienen und im Original hier nachzulesen.

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Die ÖH ist mehr als ein Polit-Kindergarten

Bei Frauen an der Spitze ist die Hochschülerschaft wegweisend – eine Analyse zur ÖH-Wahl. Die Frage, was die Studentenvertretung eigentlich bewirken kann, betrifft nur auf den ersten Blick die Studierenden alleine. Natürlich ist sie Interessensvertretung und Serviceeinrichtung, Herausgeberin von Broschüren und hat eine Repräsentativfunktion. Doch wenn, anders als in der Politik, seit zehn Jahren Frauen an der Spitze stehen, wirkt sich das auch auf die Gesamtgesellschaft aus. Mit ihren vielen Mandataren – heuer werden bis zu 105 Sitze vergeben – ist die ÖH viel breiter aufgestellt als etwa der Allgemeine Studentenausschuss „Asta“ in Deutschland.

Doch wie kann die ÖH etwas bewegen? Fragt man Vertreter der konservativeren Fraktionen wie der AktionsGemeinschaft (AG), heißt es, die ÖH müsse kompromissbereiter auftreten, um ernst genommen zu werden. Dass die ÖH sowieso nicht genommen wird, zeigen Beispiele aus der Vergangenheit: Ex-Wissenschaftsminister Johannes Hahn empfing die ÖH bei seinem Einstand mit den Worten: „Sie sind nicht von meiner Fraktion“, und Bundeskanzler Werner Faymann und der damalige Finanzminister Josef Pröll stellten die ÖHler bei der Senkung des Alterslimits für Familienbeihilfe-Bezieher vor vollendete Tatsachen und bezeichneten dies als „Verhandlung“. Ihren Handlungsspielraum versucht die ÖH zu vergrößern, indem sie ihre Anliegen – die inhaltlich durchaus Hand und Fuß haben – öffentlichkeitswirksam kundtut. Der Preis dafür ist, dass ihr Radikalität vorgeworfen wird und die Proponenten mitunter auf der Extremismus-Liste landen.

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Aus den Medien, aus dem Sinn

"Wo wart ihr so lange?" fragt Khan Adalat (l.), hier mit zwei Kollegen im Servitenkloster (c) Stanislav Jenis

„Wo wart ihr so lange?“ fragt Khan Adalat (l.), hier mit zwei Kollegen im Servitenkloster (c) Stanislav Jenis

Mit dem Auszug aus der Votivkirche verlor die Öffentlichkeit das Interesse – die 60 Flüchtlinge im Servitenkloster befürchten unterdessen Abschiebung und drohen mit Protesten – eine Reportage

Ein knappes Dutzend Männer hockt am Boden, über ihnen flimmert grelles Neonlicht. Seit sie vor zwei Monaten aus der Votivkirche ausgezogen sind, leben die Flüchtlinge im Servitenkloster in Wien-Alsergrund. Die oberen Stockwerke wirken mit Spinden in den Gängen und kleinen Zimmern wie eine Mischung aus Gefängnis und desolatem Studentenwohnheim. Im Kellergewölbe sitzen die jungen Männer zwischen kaputten Feldbetten, hin und wieder tunkt einer von ihnen Fladenbrot in Hühner- oder Rindfleischeintopf. Der Hungerstreik, in dem sie sich vor einigen Wochen noch befanden, ist beendet und soll auch nicht wieder aufgenommen werden. Doch der Protest ist noch lange nicht vorbei, wie sie in einer Pressekonferenz am Mittwoch ankündigten.

Dieser Artikel ist am 24.4.2013 in der „Wiener Zeitung“ erschienen und im Original hier nachzulesen.

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„Ich bin ja kein Berufspolitiker“

(c) Stanislav Jenis

Im WZ-Interview spricht Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle über den Sinn von Uni-Zusammenlegungen, Mediziner-Bedarf und ÖH-Skandale. Das Interview ist am 22.2.2013 erschienen und in Gesamtlänge hier nachzulesen. Von Eva Stanzl und Bettina Figl.

„Neue Form der Politisierung“

Politologe zieht bei Votivkirche-Protest Vergleich mit anderen EU-Städten

Am Dienstag wurde Hussain Mazar, Aktivist aus dem Umfeld der Protestbewegung in der Votivkirche, nach Ungarn abgeschoben. Am heutigen Donnerstag soll ihm Mohammed Abdsallam folgen. Aus dem Innenministerium heißt es, bei ihnen handle sich nicht um Personen aus dem Kern der Protestbewegung – für Ilker Ataç, Universitätsassistent und Migrationsforscher am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien, haben die Abschiebungen dennoch eine „starke symbolische Bedeutung“, die im Einklang mit dem Umgang der österreichischen Politik mit Asylsuchenden stehe.

Dieser Artikel ist am 6.2.2013 in der „Wiener Zeitung“ erschinen und im Original hier nachzulesen.

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Stay as you wish

Es duftet nach Kardamom, junge Menschen versuchen einen Sitzplatz zu erspähen. Ein Stockwerk tiefer werden Sessel über Köpfe gehievt und Tische zusammengeschoben. Es ist 12 Uhr, der Wiener Deewan – das pakistanische Restaurant unweit der Haupt-Uni – wird von hungrigen Studenten regelrecht gestürmt.

Dieser Artikel ist am 9.12.2012 im „Wiener Journal“ erschienen und im Original hier zu lesen.

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„Entmündigung durch Experten“

Ökonomin Michalitsch über Aufgaben der Erwachsenenbildung
Business-Englisch oder Arbeitsrecht, das politische System Österreichs oder Autogenes Training: die Wahl eines Volkshochschulkurses wird oft danach getroffen, was im Berufsleben praktikabel erscheint, politische Partizipation wird immer öfter hintangestellt.

Dieser Artikel ist am 7.11.2012 in der „Wiener Zeitung“ erschienen und im Original hier zu lesen.

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Das Unsichtbare wird sichtbar

Kann man an einem Ort wie Mauthausen leben? Ein Besuch der Schauplätze von Johann Epples Roman „Gesternstadt“ zeigt: die NS-Geschichte ist omnipräsent.

Es ist eine herrschaftliche Villa, die dem Besucher weiß verputzt entgegen strahlt. Der Rasen ist fein getrimmt, eine zwei Meter hohe Mauer umrahmt das Grundstück, auf dem sich das größte Haus des Ortes befindet. Durch ein Stahltor blickt man auf den englischen Garten und einen Kiesweg, der zum Haus führt. Dieses markierte einst den Eingang zum Konzentrationslager Gusen I. Die Nazis nannten das Gebäude „Jourhaus“, hier wurde den Menschen die Köpfe rasiert und Goldzähne ausgeschlagen. Heute befindet sich das Haus in Privatbesitz, eine Familie lebt darin.

Dieser Artikel ist am 2.11.2012 im „Extra“ erschienen und ist im Original hier hier zu lesen.

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„Hierzubleiben wäre blöd“

Kaum Förderungen und Perspektiven für wissenschaftlichen Nachwuchs in Österreich.

„Wer die Chance hat wegzugehen und es nicht tut, ist blöd.“ Es mag provokant klingen, doch für viele junge österreichische Wissenschafter ist der Weg ins Ausland nur logisch. Er kenne „jede Menge Leute“, die bereits weg sind, sagt Thomas Schmidinger, Politikwissenschafter an der Universität Wien, zur „Wiener Zeitung“. In Stockholm etwa locken unbefristete Stellen mit Kinderbetreuung: „Ein Traum“, so Schmidinger. Dass die Arbeitsverhältnisse in der Wissenschaft prekär sind, ist zwar kein rein österreichisches Phänomen – dass es kaum Nachwuchsförderung gibt, jedoch schon, so der Politologe.

Der Artikel ist am 27.09.2012 in der Wiener Zeitung erschienen.

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