SALON FIGL

Das ist die Homepage der Journalistin Bettina Figl

Tag: Medien

Bigger is not always better: What we can learn about data journalism from small newsrooms

DUyO-4FW0AAHLkM.jpg-largeBettina Figl’s paper on data journalism in small newsrooms is based on literature, case studies and interviews with heads of newsroom data teams in Germany, Austria and the UK. Her findings make it clear that data journalism is all about team work, and size is no barrier to innovation.Indeed smaller newsrooms can be at an advantage when it comes to integrating data teams. Journalists in smaller publications often communicate better with each other, are more willing to take risks, and can change the culture of the newsroom more easily. Limited resources and lack of expertise in data journalism can be overcome by collaborations and networks like The Bureau of Investigative Journalism’s Bureau Local, which connects local newsrooms all over the UK. The paper can be downloaded here.

How Austria’s Tabloids Helped the Far-Right Win the Election

Austria’s recent election was a big success for the country’s Conservatives and the far-right. Sebastian Kurz, the 31-year-old foreign minister is tipped to become the country’s next Chancellor – in a coalition with the far-right Freedom Party (FPÖ). His rise, however, was only possible with the help of the media. Austria’s press, and the tabloids in particular, played a key role in the country’s move to the right.

This article written by Felix Simon and me was published on 7th of December 2017 on European Journalism Observatory (EJO). It can be read here.

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Flüchtlinge als Quotenbringer

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(Abfotografiert aus der taz)

Beim Internationalen Journalismusfestival in Perugia ging es um den Umgang mit dem Thema Flucht. Alle Kinostühle sind besetzt, die Zuspätkommenden pferchen sich auf dunkle Holzbänke. Ganz Perugia, so scheint es, ist in den prunkvollen, mit Fresken übersäten Sala dei Notari gekommen, um zu hören, was der Lampedusa-Arzt Pietro Bartolo, die UNHCR-Südeuropa-Sprecherin Carlotta Sami und eine Handvoll JournalistInnen zum Thema Migration zu sagen haben. Diskutiert wird lautstark auf Italienisch, im Publikum sitzen mehr Einheimische als JournalistInnen. Vergangene Woche fand im italienischen Bergstädtchen Perugia das 11. Internationale Journalismusfestival statt. Flucht, einer der Festival-Schwerpunkte, lässt hier niemanden kalt. Kein Wunder, schließlich starben im Vorjahr mehr als 5.000 Menschen im Mittelmeer. Dieser Artikel ist am 13.4.2017 in der taz erschienen.

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„Ich verteidige das Internet“

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„Wenn Mark Zuckerberg sagt, eine vernetzte Welt ist eine bessere Welt,dann glaube ich ihm das.“ © J. Smock

Der amerikanische Buchautor Jeff Jarvis über die Neuerfindung des Journalismus durch soziale Medien. 

„Wiener Zeitung“: Mr. Jarvis, eines vorweg: Das Interview soll auf Wunsch der Redaktion nicht zu „nerdig“ werden. Begreifen Sie sich als Nerd, sind Sie also ein Computerfreak?

Jeff Jarvis: Ich programmiere nicht, also bin ich kein richtiger Nerd. Aber ich wäre gerne einer, es wäre eine Ehre, ein Nerd zu sein, denn sie entwickeln die Zukunft. Ich war aber immer jener Typ im Newsroom, der sich mit Computern auskennt. Meine Karriere als Journalist begann in den 1970er Jahren bei der „Chicago Tribune“, damals kamen die ersten Computer auf. Ich arbeitete in der Nacht, wenn in Chicago Verbrechen begangen werden. Ich musste also dasitzen und warten, bis etwas passiert, habe mich gelangweilt, und begonnen, mit Computern herumzuspielen. Ich war der Einzige im Newsroom, der keine Angst vor Computern hatte, im Gegenteil, ich hatte Spaß, und das hat meinen Weg zur Technologie geebnet. 1981 habe ich mir den ersten tragbaren Computer gekauft, einen Osborne 1, für damals 2300 Dollar, und er war mein ganzer Stolz. Ich wurde schnell süchtig nach Computern, und als in den frühen 1980er Jahren Modems aufkamen, habe ich mir sofort eines gekauft. Das Web hat alles geändert.

Dieser Artikel ist am 30.4.2016 im „Extra“ der Wiener Zeitung erschienen und hier nachzulesen.  

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Die unsichtbaren Nachtschwärmer

(c) Stanislav Jenis

(c) Stanislav Jenis

Seit sechs Jahren liefert Ajit* jede Nacht Zeitungen aus, für vier Euro pro Stunde – eine Reportage
Wer bringt eigentlich die Zeitung? Ein dem Zeitungsleser meist unbekannter Zeitungsausträger. Der wiederum weiß über den Abonnenten, wie dieser heißt, wo er wohnt, ob er die „Wiener Zeitung“ oder die „Kronen Zeitung“ liest. Auf den nächsten Zeilen lernen wir Ajit kennen, einen von tausenden** Menschen, die in Österreich Zeitungen liefern.

2:00 Warten in der Kälte
Ajit blickt auf sein altes Nokia-Handy. Er und 20 andere Männer – allesamt Inder und Pakistani – stehen am Praterstern und warten, bis die Zeitungen geliefert werden. Ajit kommt aus dem indischen Punjab, seit sechs Jahren lebt er in Österreich, wo er um Asyl angesucht hat. Es ist so kalt, dass man seinen Atem sehen kann. Er und seine Kollegen bringen den Leopoldstädtern pünktlich zum Frühstück ihre Zeitung. Wie lange sie auf die druckfrischen Exemplare warten müssen, wissen sie nie so genau. Wenn die Redakteure spätnachts noch etwas ändern, dauert es oft länger. An diesem Abend ist es weit nach 3 Uhr, als Ajit den roten Plastikkorb auf dem Gepäcksträger seines Fahrrads mit 140 Zeitungen belädt und – ohne Handschuhe, mit Haube – losradelt.

Links: Krankenkassen prüfen Vertriebe und Fotoreportage

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Workshops „Writing in Progress“

Reißerische Headlines, tendenziöse Berichterstattung, unsauber recherchierte Artikel: wer sich über schlechten Journalismus ärgert, dem rate ich – ganz in DIY-Manier – sich selbst auf die Suche nach spannenden Geschichten zu begeben. Und Veröffentlichungsmöglichkeiten gibt es dank Internet und Indie-Medien schließlich auch abseits des Mainstreams zuhauf. Die journalistischen Basics dafür kann man nun bei (kostenlosen!) Workshops erlenen, die das ÖH-Magazin Progess anbietet.

Am 6.12.2012 macht Claudia Aurednik von Ö1 den Anfang, am 12.12.2012 und am 12.1.2013 gibt’s dann zwei Workshops zu Themenfindung und Recherche mit mir. Freude!

Anmeldung, Ort usw.: http://www.progress-online.at

Die Müllhalde der Türkei

Lefkoşa

Die Bewohner Nord-Zyperns fühlen sich von allen Seiten im Stich gelassen – von einer Wiedervereinigung ist die geteilte Insel weit entfernt. Reportage.

In der Altstadt der zypriotischen Hauptstadt Nikosia sitzen Menschen spätabends in Tavernen unter Weinlauben oder schlecken Eis auf Parkbänken. Die Zyprioten genießen die Abkühlung in den Abendstunden, denn auch im Herbst ist es hochsommerlich heiß. Das Bild vom florierenden Nachtleben ändert sich schlagartig, überquert man den Grenzposten auf der Einkaufsmeile Ledra Richtung Norden: kaputte Wege, geschlossene Lokale. „Pseudo-Staat“ und „Schande für Europa“: Die Bewohner Nord-Zyperns fühlen sich von allen Seiten im Stich gelassen: Von der Türkei, die kolonialherrschaftlich von Ankara aus die Fäden zieht; von den Griechisch-Zyprioten im Süden, die 2004 gegen eine Wiedervereinigung gestimmt haben; und von der EU, die – so die Meinung vieler – Mitschuld an der Pattsituation hat.

Die Recherche zu diesem Artikel ist im Rahmen des EU-Projekts Eurotours entstanden. Der Text ist am 06.09.2012 im „Extra“ der Wiener Zeitung erschienen und im Original hier zu lesen.

Zypern in Bildern

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Freunderlwirtschaft per Inserat

Aus aktuellem Anlass: Das NDR-Medienmagazin ZAPP berichtete am 02.11.2011 über die Inseratenaffäre. Parteien kaufen Anzeigen und Inhalte bei wohlgesinnten Verlegern – Bundeskanzler Faymann steht unter Verdacht.

http://www.youtube.com/watch?v=ub9K5WUQ9HI

 

Ein Manifest für unfallfreies Radfahren

Vielleicht dachte sie daran, was sie abends kochen würde, oder sie war mit den Gedanken bereits bei dem Interview, das sie später eventuell hätte führen wollen. Keiner weiß es. Dass sie offenbar nicht ganz bei der Sache war, als sie im vergangenen November auf dem Weg in die Redaktion von einem Lastwagen überrollt wurde, ist wohl gewiss – sonst hätte sie schneller reagieren können, hätte vielleicht sogar den Lkw kommen gesehen, der sie ein paar Millisekunden später überrollte; ein menschlicher Körper kann mehrere Tonnen Metall und Hartplastik in Bewegung unmöglich bremsen.

Erschienen im „Falter“ 19/2012 am 09.05.2012

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Ö1-Interview mit Autorin Asli Erdogan

Pro-kurdisch, links und feministisch: Die türkische Autorin Asli Erdogan eckt in ihrer Heimat an. Für die Literaturzeitschrift „Lire“ ist sie eine der fünfzig wichtigsten Schriftstellerinnen der Zukunft, sie erhielt den „Sait-Faik-Preis“, den bedeutendsten Literaturpreis der Türkei.

Lesen und hören Sie hier den Originalbeitrag auf Ö1: http://oe1.orf.at/artikel/285629

Trotzdem ist sie in ihrer Heimat nicht sehr bekannt. Sie sagt, als Frau habe man es als politisch Andersdenkende noch schwerer, denn die Türkei sei eines der größten Macholänder der Welt: „Natürlich ist dieser Machismo nicht so gewaltig. Wenn du eine Frau bist und die Karten richtig spielst, kannst du eine raketenartige Karriere hinlegen. Die Männer sitzen auf den mächtigen Posten, und alles was du tun musst, ist ihrem Ideal einer Frau zu entsprechen. Wenn du aber links, pro-kurdisch, pro-armenisch und eine Feministin bist und – sagen wir – lockere Moralvorstellungen hast, dann vergiss es. Sie geben dir keine Chance, auch nur zu atmen.“

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Der Kampf um die Nummer 1 der sozialen Netzwerke

Google heftet sich an Facebooks Fersen. Wer das Rennen gewinnt, zeigt sich in zwei bis drei Jahren

Wien. Es kommt zwar nicht darauf an, welche Schuhe man trägt und ob man auf der Gästeliste steht. Doch beim knapp drei Wochen alten sozialen Netzwerk Google Plus kommt man nur mit Einladung rein. Wie lange der „geschlossene Feldtest“ beibehalten wird, verrät Google auf Anfrage der „Wiener Zeitung“ nicht. Feststeht: Die Einladepolitik war ein geschickter PR-Zug – denn die Einladungen gehen weg wie die warmen Semmeln.

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 23.07.2011

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Ö1-Bericht über den neuen Serienkult

In Fernsehen und Internet: Neuer Kult in Serie

Vor genau 20 Jahren revolutionierte die Serie „Twin Peaks“ das Fernsehen: Regisseur David Lynch erschuf eine Welt voller Charaktere, die durch Querverbindungen und parallel laufenden Erzählsträngen miteinander verwoben sind. Seither hat sich am Serienmarkt viel getan und auch Webisodes beeinflussen das Genre.

Dieser „Kultur aktuell“-Beitrag  ist am 14.08.2010 auf Ö1 gesendet worden und hier nachzuhören.

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