Ungebremste Rad-Anarchisten

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 15.10.2011

Hermes ist Wiens kleinster und wohl unkonventionellster Fahrradkurierdienst. Die  Rad-Boten übertreten Verkehrsregeln, singen Geburtstagsständchen und entscheiden gemeinsam

Wien. Fahrradbotin Therese schlängelt sich auf ihrem blitzblauen Rennrad an Autokolonnen vorbei, geht in marmorverfliesten Bürogebäuden ein und aus und fährt mit vollem Karacho über den Karlsplatz. „Rote Ampeln zu überfahren gehört zum Job“, sagt die 24-Jährige selbstbewusst. Für den Fahrradbotendienst Hermes – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Paketdienst – arbeiten rund zwanzig Boten, viele in ihren 20ern, andere sind über 40 Jahre alt. Und zur Hälfte sind es Frauen, die in die Pedale treten – das ist unüblich in der männerdominierten Branche.

Weiterlesen…