Österreich und die starken Männer

Bei den österreichischen Nationalratswahlen haben die Regierungsparteien gewonnen. Der rechte Populismus verschiedener Parteien kam auch gut an.

Als Heinz-Christian Strache zwei Tage vor der Wahl die Bühne auf dem Stephansplatz in Wien betritt, stimmen rund 2 000 Anhänger den »HC«-Chor an. Der Vorsitzende der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) klopft schlechte Witze (»Ich werde keinen Burkini tragen«) und macht Stimmung ge­gen die Sozialdemokraten (SPÖ) und die christlich-konservative Volkspartei (ÖVP). Es ist die Abschlussveranstaltung eines Wahlkampfs, bei dem die rechtspopulistische FPÖ vieles richtig gemacht hat: Er war genau auf das Zielpublikum ausgerichtet, die FPÖ plakatierte »Nächstenliebe« und präzisierte, dass damit keine Migranten gemeint sind. »Die Türken«, »die Moslems«, »die Sozialschmarotzer« – Straches Feindbilder ziehen. Das Bier fließt, der Schlager dröhnt, auf rot-weiß-roten Bannern steht »Liebe zur Heimat«.

Dieser Artikel wurde am 10. Oktober in der Berliner Wochenzeitung „Jungle World“ veröffentlicht. Das Original gibt’s hier.

 

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