„Auch Frauen können Faschistinnen sein“

Queer-FeminisInnen unter sich: Tiina Rosenberg und Martin J. Gössl.  © Luiza Puiu

Queer-FeminisInnen unter sich: Tiina Rosenberg und Martin J. Gössl. © Luiza Puiu

Tiina Rosenberg, Gründerin der feministischen Partei in Schweden, will sich nicht mit Frauen wie Marine Le Pen solidarisieren. Gemeinsam mit Martin J. Gössl spricht sie im Interview über Queer-Feminismus und Bubenarbeit, Arbeiterkinder und das diskriminierende Schulsystem in Österreich sowie über Studiengebühren im Zeitalter des Postkolonialismus.

Was fehlt Ihnen bisher an den Diskussionen beim Europäischen Forum Alpbach?

Tiina Rosenberg: Bis jetzt hat niemand über Arbeiterkinder gesprochen. Ich bin immer erstaunt, wenn Menschen sagen, es gäbe keine gesellschaftliche Klassen mehr. Doch sehen wir uns das Schulsystem in Deutschland oder Österreich an: Dass man sich im Alter von zehn Jahren zwischen Hauptschule (oder Neuer Mittelschule, Anm.) und Gymnasium entscheiden muss, ist diskriminierend. An ersterem werden Jugendliche für den Alltag ausgebildet, an akademischen Gymnasien wird ihnen Allgemeinbildung vermittelt. Sie wissen, wo sie nachsehen, wenn sie etwas nicht wissen.

Das Interview ist am 22.8.2014 in der „Wiener Zeitung“ erschienen.

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