SALON FIGL

Das ist die Homepage der Journalistin Bettina Figl

Nicht alle sind willkommen

Studenten aus Drittstaaten dürfen nicht arbeiten, aber die ÖH verhandelt mit dem Sozialministerium.

Sie kommen aus Japan, den USA oder Israel. Sie studieren in Wien, Graz oder Innsbruck. Und sie zahlen für ihr Studium doppelt oder dreifach so viel wie ihre österreichischen Kommilitonen. Die Rede ist von Studierenden aus Drittstaaten, die derzeit nur eingeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Im Bachelor dürfen sie zehn Stunden, im Masterstudium maximal 20 Stunden jobben, jeweils pro Woche. Das mache es ihnen besonders schwer, ihr Studium selbst zu finanzieren, kritisiert die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH).

Dieser Artikel ist am 30.9.2014 in der „Wiener Zeitung“ erschienen.

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Bildungs-Vorbilder

 Lehrerin Claudia Müllauer mit ihrer 3. Klasse der NMS in Wien-Favoriten.© Jenis


Lehrerin Claudia Müllauer mit ihrer 3. Klasse der NMS in Wien-Favoriten.© Jenis

Akademiker und Jugendliche lernen mit Kindern aus benachteiligten Familien

„Wovon träumt ihr?“, fragt die Klassenlehrerin Claudia Müllauer in lupenreinem Englisch. Ein Schüler zeigt auf und antwortet – nicht ganz so akzentfrei, aber immerhin auch auf Englisch -, er wäre gerne sein eigener Chef. 10 Uhr Vormittag in der 3b in der Neuen Mittelschule Leibnizgasse in Wien-Favoriten. In der Englischsstunde sollen die 12- bis 13-Jährigen ihre Zukunftswünsche auf weißes Papier schreiben. Trotz des großen A3-Formats sagt eine Schülerin nach einer Viertelstunde: „Mein Blatt ist voll.“

Dieser Artikel ist am 19.9.2014 in der „Wiener Zeitung“ erschinen und hier nachzulesen.

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„Besser als nichts“

(c) S. Jenis

Die „Wiener Lerntafel“ organisiert Gratis-Nachhilfe für schwache Schüler seit Jahren – wie lange noch, ist ungewiss
Vor knapp zwei Wochen ist der Schulbetrieb an den Wiener Schulen gestartet, und im Oktober wird auch die „Förderung 2.0“ – die neue Förderschiene der Stadt Wien für schwache Schüler – anlaufen. „Derzeit wird der Bedarf erhoben“, heißt es aus dem Büro vom zuständigen Stadtrat Christian Oxonitsch. Die Stadt Wien hat angekündigt, ab diesem Schuljahr Förderstunden für lernschwache Volksschulkinder anzubieten. Ab 2015 soll das Angebot auf die Neue Mittelschulen, Hauptschulen und AHS-Unterstufe ausgeweitet werden, insgesamt kostet das 20 Millionen Euro pro Jahr.

Dieser Artikel ist am 12.9.2014 in der „Wiener Zeitung“ erschienen.

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Eine Schule, nicht wie damals

(c) Stanislav Jenis

(c) Stanislav Jenis

Mehr als Landwirt: Ausbildung und späteres Betätigungsfeld der Bauern sind breiter geworden – doch Betriebs- und Haushaltsmanagement bedienen nach wie vor konservative Rollenmuster
In der Ferne drehen sich Windräder im Kreis, grüne Felder, so weit das Auge reicht. Aus den Stallungen ertönt Stiergebrüll. Während Schüler anderswo ihre Pausen in grauen Schulhöfen verbringen, erstreckt sich das Gelände der landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) in Obersiebenbrunn auf knapp 50 Hektar: Apfelbäume säumen die Wege, auf den Feldern wächst so ziemlich alles, von Erdäpfel über Sonnenblumen bis hin zu Mais. Der Ort im Bezirk Gänserndorf ist eine halbe Stunde von Wien entfernt, für 160 Jugendliche hat hier vergangene Woche das neue Schuljahr begonnen.

Dieser Artikel ist am 8.9.2014 in der „Wiener Zeitung“ erschinen und hier nachzulesen.

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Die Selektion am Zebrastreifen

Mehrsprachigkeit als Nachteil, vernachlässigte Frühförderung und Chancenungleichheit: Im österreichischen Bildungssystem liegt einiges im Argen.
Wann immer ich an die Ungerechtigkeiten im Bereich Bildung denke, denke ich an einen Zebrastreifen. Nicht an irgendeinen Zebrastreifen, sondern an jenen, der Teil meines täglichen Schulwegs war. Auf der einen Seite besagter Straßenmarkierung waren Anfang der 1980er Jahre Reihenhäuser und Genossenschaftsbauten entstanden, hier waren in die Mittelschicht aufstrebende Jungfamilien eingezogen. Auf der anderen Straßenseite befand sich ein um etwa zehn Jahre älterer Gemeindebau, der nicht nur aus kindlicher Perspektive riesig anmutete: In 15 Stiegenhäusern lebten, und leben bis heute, etwa 3000 Menschen.

Dieser Artikel ist am 29.9.2014 im Wiener Journal erschinen und hier nachzulesen.

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