SALON FIGL

Das ist die Homepage der Journalistin Bettina Figl

Tag: Reportage

Ungebremste Rad-Anarchisten

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 15.10.2011

Hermes ist Wiens kleinster und wohl unkonventionellster Fahrradkurierdienst. Die  Rad-Boten übertreten Verkehrsregeln, singen Geburtstagsständchen und entscheiden gemeinsam

Wien. Fahrradbotin Therese schlängelt sich auf ihrem blitzblauen Rennrad an Autokolonnen vorbei, geht in marmorverfliesten Bürogebäuden ein und aus und fährt mit vollem Karacho über den Karlsplatz. „Rote Ampeln zu überfahren gehört zum Job“, sagt die 24-Jährige selbstbewusst. Für den Fahrradbotendienst Hermes – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Paketdienst – arbeiten rund zwanzig Boten, viele in ihren 20ern, andere sind über 40 Jahre alt. Und zur Hälfte sind es Frauen, die in die Pedale treten – das ist unüblich in der männerdominierten Branche.

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Mit Ratten rechnen statt kuscheln

(c) Bettin Figl

Österreichweit gehen fünf Prozent der Väter in Karenz, in Schweden sind es 85 Prozent. Früher Eintritt in den Kindergarten ist in dem skandinavischen Land Usus.

Ein Besuch in einem bunten Vorzeige-Kindergarten in der Stockholmer Innenstadt

 

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 23.09.2011

Stockholm/Wien. „Auch Michael Spindelegger war schon hier!“ Mit diesen Worten öffnet Yvonne Hall die Tür des Kindergartens Täppan. Sein Besuch war kurz, doch das Verweilen hätte sich ausgezahlt, wie der Rundgang mit Yvonne Hall – blond, sportlich, so etwas wie die Managerin hier – zeigt: eine bunte Welt voller Lavalampen, Piratenfahnen und Plüsch.

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ÖH-Wahl: Kampf um die mäßig interessierten Studenten

Im Endspurt des ÖH-Wahlkampfs geben die Fraktionen nochmal alles: Packerlsuppe, Parties, Pubquiz und Sexspielzeug zum Selberbasteln. Sie diskutieren über Politik, demonstrieren gegen soziale Missstände und beteiligen sich selbstverständlich an Wahlen. So stellt man sich Studierende in der Regel vor. Doch zumindest Letzteres ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr.

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Wenig Schall, viel Rauch

Lokalverkleinerung und Denkmalschutz: Geschickt umgehen Wiener Wirte das Nichtraucherschutzgesetz

Erschienen im Falter 42/10 am 20.10.2010

Auf den ersten Blick ist im Frame, einem kleinen Beisl im 20. Bezirk, alles wie immer: Alle Tische sind besetzt, Zigarettenqualm umschmiegt kleine Scheinwerfer, Wirtin Margit Helmuth überblickt das Geschehen von der Schank aus. Doch das Lokal wirkt kleiner als zuvor. Ist es geschrumpft? „Ja“, sagt Margit Helmuth und lacht. Sie und ihr Mann Stefan wollten sich das Rauchverbot nicht auferlegen lassen.

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