SALON FIGL

Das ist die Homepage der Journalistin Bettina Figl

Tag: Universität

Eine ungemolkene Cashcow

Tief in die Tasche greifen müssen Studierende, wenn sie bei Facultas einkaufen - einzig beim Kopieren sparen sie sich ein paar Euro. (c) Luiza Puiu

ÖH-Buchhandlung Facultas sitzt auf 8 Millionen Euro Rücklagen – Studierende haben kaum etwas davon – aus dem kleinen Kopierladen wurde Österreichs viertgrößtes Verlagshaus.
Acht Millionen Euro Rücklagen auf der hohen Kante, 400.000 Euro Gewinn machte Facultas im Vorjahr. Das meiste Geld wird mit dem Verkauf von Büchern gescheffelt, ihre Pflichtlektüre bekommen Studierende oft ausschließlich hier. Was viele von ihnen nicht wissen: Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) ist Eigentümerin des inzwischen viertgrößten Buchhandelsverlags Österreichs. Zu 50 Prozent gehört Facultas der ÖH an der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien, zu 50 Prozent der ÖH an der Uni Wien – und damit jener Körperschaft, die vor zwei Jahren das Café Rosa in der Währinger Straße gepachtet und mehr als 500.000 Euro in den Sand gesetzt hat.

Dieser Artikel ist am 20. Juli 2013 in der „Wiener Zeitung“ erschienen und im Original hier nachzulesen.

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Aufschrei der Fachhochschulen

Mehr Plätze, mehr Geld, neuer Entwicklungsplan – Wissenschaftsministerium: „FHs können Studienbeiträge einheben.“ Der Sommer rückt näher, und damit läuft der Fachhochschul-Entwicklungsplan aus. Auf ein solches mehrjähriges Planungsdokument können im Hochschulsektor nur die Fachhochschulen (FH) zurückgreifen – aber nicht mehr lange. „Wir wissen nicht, wie es ab 2015 weitergehen soll“, sagt Helmut Holzinger, Präsident der Österreichischen Fachhochschul-Konferenz. Denn einen neuen Studienplan zu erstellen, benötige zwei Jahre Vorlaufzeit. Bei einer Pressekonferenz in der Arbeiterkammer (AK) Wien am Freitag verlangte er, die Zahl der Studienplätze an FHs bis 2020 von derzeit 41.000 auf 60.000 zu erhöhen und den Fördersatz pro Studienplatz, der derzeit im Schnitt 7000 Euro beträgt, auf 7500 Euro anzuheben.

Dieser Artikel ist am 31.5.2013 erschienen und im Original hier nachzulesen.

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Als die AG verliert, knallen die Sektkorken

Ein Wahlabend in der ÖH-Zentrale. Während am Buffet Lasagne vor sich hinköchelt, heißt es in der Wahlzentrale der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) in der Taubstummengasse für die Vertreter der einzelnen Fraktionen vorerst abwarten und Bier trinken. Erst als kurz vor 22 Uhr das Ergebnis der Uni Wien eintrifft, kocht auch die Stimmung: Der Verband Sozialistischer Studenten (VSStÖ) hält an der größten Uni des Landes mit fast 23 Prozent die Mehrheit und löst damit die Grünen und Alternative Studenten (GRAS) ab (beide halten nun sieben Mandate). Die GRAS liegt nun auf Platz 2 und hat gegenüber 2011 fast 9 Prozent der Stimmen verloren, was vermutlich auf das Finanz-Debakel um das Café Rosa zurückzuführen ist. Mit 22 Prozent der Stimmen ist die GRAS an der Uni Wien damit fast gleichauf mit der AktionsGemeinschaft (AG), sie verlieren fast 5 Prozent – trotz Schmutzkübelkampagne gegen das Café Rosa. Auf Platz Vier befinden sich die Jungen Liberalen (JuLis) mit 8 Prozent.

Dieser Artikel ist am 17.5.2013 erschienen und im Original hier nachzulesen.
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Die ÖH ist mehr als ein Polit-Kindergarten

Bei Frauen an der Spitze ist die Hochschülerschaft wegweisend – eine Analyse zur ÖH-Wahl. Die Frage, was die Studentenvertretung eigentlich bewirken kann, betrifft nur auf den ersten Blick die Studierenden alleine. Natürlich ist sie Interessensvertretung und Serviceeinrichtung, Herausgeberin von Broschüren und hat eine Repräsentativfunktion. Doch wenn, anders als in der Politik, seit zehn Jahren Frauen an der Spitze stehen, wirkt sich das auch auf die Gesamtgesellschaft aus. Mit ihren vielen Mandataren – heuer werden bis zu 105 Sitze vergeben – ist die ÖH viel breiter aufgestellt als etwa der Allgemeine Studentenausschuss „Asta“ in Deutschland.

Doch wie kann die ÖH etwas bewegen? Fragt man Vertreter der konservativeren Fraktionen wie der AktionsGemeinschaft (AG), heißt es, die ÖH müsse kompromissbereiter auftreten, um ernst genommen zu werden. Dass die ÖH sowieso nicht genommen wird, zeigen Beispiele aus der Vergangenheit: Ex-Wissenschaftsminister Johannes Hahn empfing die ÖH bei seinem Einstand mit den Worten: „Sie sind nicht von meiner Fraktion“, und Bundeskanzler Werner Faymann und der damalige Finanzminister Josef Pröll stellten die ÖHler bei der Senkung des Alterslimits für Familienbeihilfe-Bezieher vor vollendete Tatsachen und bezeichneten dies als „Verhandlung“. Ihren Handlungsspielraum versucht die ÖH zu vergrößern, indem sie ihre Anliegen – die inhaltlich durchaus Hand und Fuß haben – öffentlichkeitswirksam kundtut. Der Preis dafür ist, dass ihr Radikalität vorgeworfen wird und die Proponenten mitunter auf der Extremismus-Liste landen.

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Mit Eiskaffee in die Wahlkabine

Studenten wünschen sich eher Einsatz für Studium als politischen Aktivismus
Mit Eiskaffee wurden die Studenten am Donnerstagvormittag vor dem Institutsgebäude der Publizistik in der Währingerstraße in Wien umgarnt – und mit Fragen überhäuft: „Warst du schon wählen? Weißt du, wo du hin musst, und wen du wählst?“ Die Unterstützer des Verbands Sozialistischer Studenten (VSStÖ) gaben am letzten Wahltag der Wahl zur Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) noch einmal alles, um zu mobilisieren. An der ÖH-Wahl führte an diesem Institut wahrlich kein Weg vorbei: Vor dem Eingang erinnerten Schmierereien in bunter Kreide daran, wählen zu gehen. Die Wahlbeteiligung unter den rund 260.000 Studierenden ist traditionell gering: 2011 lag sie bei 28,5 Prozent, heuer zeichnet sich ein ähnliches Ergebnis ab. Im Wahllokal der Publizistik herrscht jedoch ein Kommen und Gehen, und fragt man Publizistikstudentinnen, zeigen sie sich alles andere als politikverdrossen: „Ich finde es wichtig, dass Studenten ein Mitspracherecht haben“, sagt Isabel Gebhart zur „Wiener Zeitung“, als sie aus der Wahlkabine kommt. Wichtiger als gesellschaftspolitisches Wirken ist ihr, dass die ÖH sie in ihrem Studium unterstützt. Auch Tina Morawitz hat ihre Stimme abgegeben, sie wünscht sich von der ÖH, dass sie bei der Ausverhandlung der Anhebung des Höchstalters für die Familienbeihilfe etwas erreicht. Denn derzeit erhalten Studierende die Familienbeihilfe nur bis zum 24. Lebensjahr.

Dieser Artikel ist am 16.5.2013 in der Wiener Zeitung erschienen und im Original hier nachzulesen.

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Büros der Uni Wien verstrahlt

In der Porzellangasse 33a befanden sich bis vor kurzem die verstrahlten Uni-Büros (c) S. Jenis

In der Porzellangasse 33a befanden sich bis vor kurzem die verstrahlten Uni-Büros (c) S. Jenis

Informations-GAU rund um universitäres Fortbildungszentrum in der Porzellangasse in Wien-Alsergrund: Werte befanden sich im Bereich strahlenexponierter Berufe

Wien. Wo bis vor kurzem Uni-Mitarbeiter an ihren Bildschirmen saßen, Seminare abhielten und bezüglich E-Learning beraten wurde, strahlt es. Im „Teaching and Learning Center“ in der Porzellangasse 33a wanderte vor hundert Jahren Radium über den Ladentisch. Und mit dem radioaktiven Material wurde recht unsorgsam hantiert, es soll mindestens einen Unfall gegeben haben.

Dieser Artikel ist am 16.4.2013 in der „Wiener Zeitung“ erschienen und im Original hier zu lesen.

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Unirat: Frauenanteil sinkt wieder

Universitätsräte 2013 bis 2018 formieren sich – selbst haben Uniräte bisher kein weibliches Mitglied ernannt. Rektorwahl und Budget-Absegnung: Der „Uni-Aufsichtsrat“ hat viel Macht.

An den steirischen Unis sind zehn von 14 Uniratsmitgliedern weiblich, die Unisenate hätten ihre Lektion in Sachen Frauen-Entsendungen gelernt: So lauteten die medialen Jubelmeldungen zu Jahresanfang, als die Namen der 21 Uniräte bekannt wurden, die als eine Art „Aufsichtsräte“ an Österreichs öffentlichen Universitäten fungieren. Der Unirat feiert zehnjähriges Bestehen, er wurde durch das Universitätsgesetz 2002 geschaffen, und damals wurde von der SPÖ eine Frauenquote von 40 Prozent hineinreklamiert.

Dieser Artikel ist am 29.3.2013 in der „Wiener Zeitung“ erschienen und im Original hier nachzulesen.

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„Ich bin ja kein Berufspolitiker“

(c) Stanislav Jenis

Im WZ-Interview spricht Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle über den Sinn von Uni-Zusammenlegungen, Mediziner-Bedarf und ÖH-Skandale. Das Interview ist am 22.2.2013 erschienen und in Gesamtlänge hier nachzulesen. Von Eva Stanzl und Bettina Figl.

Der steinige Weg zur Professur

Hochschultagung in Wien beschäftigt sich mit wissenschaftlichem Nachwuchs.

Wien. Verträge auf Zeit, sinkende Zahl an Stellen: Die prekäre Situation des akademischen Nachwuchses führt dazu, dass maximal 20 Prozent der Wissenschaft erhalten bleiben. Das wurde bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung (GfHf) thematisiert, die dieser Tage in Wien stattfand.

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 11.05.2012

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Traurig, verrückt, zum Schießen

TU-Protest: Vorlesung auf der Straße

TU-Protest: Vorlesung auf der Straße

Ungewöhnlicher Protest: Die größte technische Uni des Landes verlegt Vorlesung auf die Straße, um auf Finanznot hinzuweisen

Wien.Weißer Rauch säumt den Asphalt, rosa Schaum spritzt in die Luft: Wenn es sein muss, wissen Techniker ihr Fach durchaus in Szene zu setzen.

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 10.05.2012

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Ein Semester voller Baustellen

Studiengebühren, Hochschulplan und Bildungsmilliarde: Keine Lösungen zu Semesterbeginn. Und im neuen Studienjahr droht dem Bachelorstudium Internationale das Aus

Wien. Am 1. Oktober startet das Wintersemester, und auf den ersten Blick ist alles wie immer: Studiengebühren werden nicht diskutiert, sondern die entsprechenden parteipolitischen Positionen einzementiert.

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 30.09.2011

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„Mut zur Systemveränderung“

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 27.07.2011

Bei UN-Konvention bis heute nichts geschehen. Expertin Helga Fasching forder eine Schule für alle und spricht im Interview über Chancen am Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung.

Wien. Vor drei Jahren hat sich Österreich per UN-Konvention dazu verpflichtet, Kinder nicht aufgrund ihrer Behinderung vom Schulbesuch auszuschließen. Seitdem sei nichts geschehen, kritisiert der Monitoring-Ausschuss, der die Umsetzung der Konvention überwacht: Noch immer sind 48 Prozent der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF, siehe Wissen) in Sonderschulen.

Der Ausschuss fordert die Abschaffung von Sonderschulen. Assistenzprofessorin Helga Fasching von der Uni Wien befasst sich mit der Situation von Menschen mit Behinderung in Schule, Ausbildung und Beruf. Mit der „Wiener Zeitung“ sprach sie über die Gefahren bei der Umsetzung eines inklusiven Schulsystems, die Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt und warum Frauen mit Behinderung die Verliererinnen sind.

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Am heiligen Gral wird heftig gerüttelt

Studiengebühren reloaded – eine Analyse in der „Wiener Zeitung“ vom 23.07.2011

Physik bleibt gratis, für Psychologie muss man zahlen: Die Höhe von Studiengebühren soll sich nach der Nachfrage an Absolventen eines Studienfaches richten. So die Idee von Vizekanzler Michael Spindelegger. Weiterlesen…

Brav studieren und dreist dozieren

Ab Herbst werden 4 von 21 österreichischen Unis von Frauen geführt

Wien. Es ist zwar noch kein Scherbenhaufen, aber es gibt erste Risse in der gläsernen Decke der heimischen Unis. Saß vor einem Jahr noch keine einzige Frau auf einem universitären Chefsessel, werden ab Herbst 2011 immerhin 4 der 21 öffentlichen Unis von Frauen geführt.

Erschienen in der „Wiener Zeitung“ am 14.06.2011

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ÖH-Wahl: Kampf um die mäßig interessierten Studenten

Im Endspurt des ÖH-Wahlkampfs geben die Fraktionen nochmal alles: Packerlsuppe, Parties, Pubquiz und Sexspielzeug zum Selberbasteln. Sie diskutieren über Politik, demonstrieren gegen soziale Missstände und beteiligen sich selbstverständlich an Wahlen. So stellt man sich Studierende in der Regel vor. Doch zumindest Letzteres ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr.

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